Der erste lange Test

Ich bin ja noch einen Bericht schuldig. Also, los geht´s

Es ist jetzt schon über zwei Wochen her, als dieses Paket vor der Türe stand. In großen Lettern war ENDORFIN auf den Karton gedruckt. Da war es also. Mein zukünftiges „no-stress“ Hardtail.

Am Anfang kam es dieser Bestimmung leider noch nicht ganz nach, denn schnell musste ich feststellen, das der Rahmen im Bereich des Sitzrohres ein fetten Kratzer bis runter aufs Alu hatte….hmmm. Wo kam der denn jetzt her ?…. Die anfängliche Euphorie machte schnell einer Enttäuschung Platz. Nun hatte ich schon „soo“ lange auf das Paket gewartet und nun DAS! Schnell stellte sich raus, das der Paketdienst den Karton, mit dem in mehrfachen lagen Luftpolsterfolie eingewickelten Rahmen, sehr „unpfleglich“ behandelt haben muss…(Idioten!!!)
Ein Anruf bei Lutz von Endorfin, brachte eine schnelle Lösung. Da ein Zurückschicken des Rahmens und eine „Neupulverung“ dessen, min. 4 Wochen in Anspruch nehmen sollte, wurde mir folgendes vorgeschlagen: Ich baue den Rahmen kpl. auf und fahre diesen so lange, bis ein neuer zusammengebrutzelt und gepulvert ist !!! wow, dachte ich. Super kulant !!! Danke noch mal an dieser Stelle an die Jungs von Endorfin!

Also bekann ich mit dem Aufbau. Ein paar Stunden später war es schon fast fahrfertig.
Natürlich wurde im Vorfeld eine gründliche und sorgfältige Wiegeprozedur durchgeführt. Dabei wurde ich mehrfach überrascht. Der Rahmen in Größe 48cm, kpl. mit den äußerst massiven Ausfallenden und Schrauben wog stolze 1800g!!! boooah, dachte ich. Schwermetall! Die 11 Kilo kannste knicken, da ich eine Brechnung mit einem 1700g Rahmen aufgestellt hatte….Dann war die Gabel dran. Eine Manitou Black Super SPV, die ich noch schnell 2 tage vor der Lieferung orderte. Ich hatte erst eine Skareb Platium gewählt. Im Nachhinein eine richtige Entscheidung. Mit gewogenen 1535g ist sie recht leicht, für eine Gabel dieser Dimension.

Das Hinterrad mit dem eigentlichen Highlight. Fälschlicherweise hatte ich schon einen Twister aufgezogen. Die Waage zeigte „ERROR“ an . Sie geht nur bis 3000g. 😉 Also, alles wieder abmontieren. Mit der Rohloffbremsscheibe und 2.0-1.8er Speichen, DT XR4.1d Felge und Messing Nippel – 2602.5g doch noch etwas leichter als ich dachte. Spätestens bei den Aussenhüllen für die Züge wurde das ziel U11 in weite Ferne gerückt. Ganze 233g für 2 x 1800mm Hülle und Liner………tztztz. Das wird noch geändert, war der erste Gedanke, als es an die Montage der selben ging.

Eins fehlte aber noch. Die Vorderradbremse für die Postmount Aufnahme der Manitou. In der Zwischenzeit fuhr ich mit dem Rad, trotz der fehlenden VR-Bremse ins Büro. Auf der Straße geht das schon. 😉 Die ersten kleinen Testfahren hatte die Rohloff nun hinter sich. Als erstes fiel das laute Geräusch in den unteren Gängen, ab 7 abwärts auf. Irgend wie extrem ungewohnt, das es beim Treten eine art Freilaufgeräusch gibt. Allen Erwartungen zum trotz, stellte dies kein Hemmnis dar, ganz im Gegenteil. Bei meiner ersten Fahrt morgens ins Büro, war ich auf knapp 25km, ganze 2 Minuten schneller! Das Rad geht wirklich wie die Pest! Alle Kraft, die aufs Pedal wirkt, wird auch in Vortrieb umgesetzt. Dies liegt sicher in erster Linie an dem extrem steifen Hinterbau des Endorfins. Die verwindungssteife XTR Kurbel mit einem Blatt tut ihr übriges.
Nachdem meine Vorderradbremse dann auch eintraf, konnte das Rad nach fast 300km ohne Selbige, auch endlich ins Gelände gehen.

Samstag, 14:00h
Es regnete mal wieder. Natürlich, es ist ja auch Sommer
Dies hielt mich aber nicht ab, eine „richtige“ Testfahrt im Gelände zu unternehmen. Also startete ich noch mit Anfangs wenig Regen auf eine ganz schöne harte Runde. es sollten im nachhinein 60 km und knapp 1000hm bei echt üblen Bedingungen werden.

Genau das richtige wetter für die Rohloff….die Nabe schnurrte die Kilometer nur so runter, steile schlammige Trails bergauf, wurden, dank auf Michelin Comp S light gewechselten Reifen, zum Kinderspiel. Jede noch so kleine Pfütze wurde mitgenommen. Einzig und Allein darauf fixiert die Nabe zu testen. Meine Kettenschaltung hätte bei dieser Schlammorgie schon längst die weiße Fahne geschwenkt, aber die Rohloff ? Fehlanzeige ! Ãœberhaupt keinen Unterschied. Die Nabe bleibt von diesen Bedingungen unbeeindruckt !
Das Rad an sich verlangt schon einen „geübten“ Fahrer. 😉 Recht wendig zirkelt man damit durch die Wälder, ohne das es aber zu nervös wirkt. Eine sehr gute Passform des Rahmens bietet derweil auch ein wenig Komfort. Wenn man davon bei einem Hardtail überhaupt sprechen kann.

Alles in Allem, bleibt nach knapp 500 Kilometern in 2 Wochen zu sagen: ein richtig geiles Rad, das einfach nur schnell ist! Und zu guter Letzt trotz des schweren Rahmen unter 11.000g wiegt 😉

Rohloff Speedhub

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