Schmolke TLO im Dauertest

Schmolke TLO klein

Im Sommer letzten Jahres schickte uns Schmolke Carbon eine Weiterentwicklung der TLO Sattelstütze zu. Dieses überarbeitete Modell wartet mit neuen, schlankeren und auch leichteren Klemmteilen auf. Das Gewicht konnte auf 96,8g bei 31,6mm Durchmesser und 350mm Länge gedrückt werden.

Schmolke TLO 31,6mm x350 598x

Von den Daten her kann sehr schnell Begeisterung auf, aber würde so ein Hauch von Nichts auch im Gelände halten? Eine halbe Saison intensiver Nutzung sollte es zeigen.
Zuvor fielen aber trotz aller Begeisterung zwei Kritikpunkte auf.

Durch den Produktionsprozess entstehen zwei Abdrücke, bedingt durch den kleinen Spalt zwischen den Formhälften. Das stört nur insofern, dass Wasser in den Rahmen laufen kann. In Anbetracht des immens hohen Preises und des Aufwandes den Schmolke treibt um die Stütze auf den Kunden anzupassen, störte uns der weiße Schleier auf einer Stelle der Stütze dann doch etwas. Wie uns Herr Schmolke erklären konnte, handelt es sich hier bei um Einlagerungen von Wasserdampf, der aber nachweisbar keine Beeinträchtigung für das Bauteil darstellt.
Sehr liebevoll hingegen ist die neue Carbonwippe gefertigt. Endlich sind die Tage der Aluwippe oder sehr dickwandiger Carbonwippen vorbei. Nun wird ein schön schlankes Modell mit Faserlitzen so umwickelt, dass einem Aufbiegen entgegen gewirkt wird und der Sattel eine großflächige Auflage hat. Das schont den Sattel und die Stütze.
Auch ein Speedneedle lässt sich ohne Nacharbeit der Klemmteile erstaunlich gut montieren.

Schmolke TLO mit Speedneedle

Im Fahrbetrieb waren wir doch sehr erstaunt, dass die Stütze weder weich wirkte noch durch irgend etwas anderes negativ auffiel. Lediglich die Hinweise im Handblatt alle Klemmteile ordentlich zu schmieren, sollte man befolgen. Dann steht ungehemmten Genuss nichts mehr im Wege. Einige im Geländesport unvermeidlichen Kontakte mit Hindernissen aller Art steckte die TLO locker weg.
Positiv ist auch anzumerken, dass die Stütze recht kratzfest ist. Einige Schlammpackungen konnten ohne Spuren auf der Stütze weggewischt werden. Verschleißerscheinungen traten im Testzeitraum nicht auf.

Wer den heftigen Preis von 450 Euro nicht scheut, erhält als Gegenwert eine superleichte und dennoch fast uneingeschränkt haltbare Stütze, die mit nicht wenig Aufwand auf das Gewicht und die Maße des Fahrers angepasst wurde. Wer der schwarzen Schönheit keine unverhältnismäßig harten Belastungen zukommen lässt, wird sehr lang Spaß an der Stütze haben.