Leichte Umwerferschellen aus Kohlefaser

Tuning-Parts gibt es wie Sand am Meer, doch finden sich darunter auch einige Perlen, wie zum Beispiel extrem leichte Umwerferschellen aus Kohlefaser. Nicht nur das Gewicht wird gegenüber der Original-Klemme massiv reduziert, auch die Optik ist jeder Aluminiumschelle bei weitem überlegen. Wir haben uns zwei am Markt befindliche Klemmen einmal genauer angeschaut und darüber hinaus einen Überblick verschafft, welche Hersteller hierzulande ebenfalls in Handarbeit hergestellte Kohlefaserklemmen anbieten.

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Unsere beiden Modelle kommen von Supreme Bikeparts und Carbonice – Xtralight Bike Parts, einem jungen Unternehmen aus Kirchheim/Teck, deren Produkte über Rota Sport vertrieben werden. Die Klemme von Supreme werden einigen Lesern unter dem Synonym „Charliemike“ bekannt sein, welcher mit seinen hervorragenden verarbeiteten Kohlefaser-Bauteilen schon so manchen Tuner glücklich gemacht hat und nun seine Produkte über Supreme Bikeparts vertreibt.

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Stichwort Verarbeitung: Beide Umwerferschellen sind sauber verarbeitet und weisen keine optische Mängel auf. Unterschiede gibt es, neben der Form, in der Art des eingesetzen Gewebes. Während Supreme auf ein 1K-Gewebe setzt, werden bei Carbonice höhere K-Zahlen verarbeitet. Im Sachen Querschnitt gibt es ebenfalls Unterschiede. Beide Schellen sind belastungsgerecht mit wechselnden Wandstärken aufgebaut und zur Klemmung hin verstärkt. Bei Supreme wird zwischen Wandstärken von 0,5 und 2 Millimeter gewechselt, während Carbonice auf Stärken zwischen 0,3 und 1,2 Millimeter setzt. An der Umwerferaufnahme sind bei Supreme beide Stege zusammengenommen 3.1mm dick, bei Carbonice will man hier mit nur 1.6mm auskommen. Das macht sich auch in Sachen Gewicht bemerkbar. Hier hat die Schelle von Michael Holzner (Carbonice) mit nur 3.8 Gramm (34.9mm) die Nase vorn. Beiden Schellen können wir nach der ersten Montage eine ausreichende Steifigkeit attestieren, obgleich die Klemme von Supreme, bzw. Charliemike schon mehrere Monate zuverlässig ihren Dienst verrichtet. Ob dies auch für die Carbonice-Variante zutrifft, werden wir demnächst an dieser Stelle klären.

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Auch das Komplettgewicht unterscheidet beide Modell nochmals deutlich. Die Carbonice-Schelle kommt durch eine gerade Auflage bedingt, mit einer Alumniumschraube aus, während bei Supreme eine Unterlegscheibe zum Ausgleich der Aufnahmerundung eingesetzt werden muss. So werden 6.7 (Supreme) bzw. 4.8 Gramm (jeweils inkl. M5x12 Aluminiumschraube) aufgerufen.

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Neben einer zweijährigen Garantie, gibt es bei Carbonice eine Art Product-Replacement im Falle eines Unfalls und einer irreparablen Beschädigung der Umwerferklemme. So wird in solchen Fällen ein Nachlass von 25% beim Kauf einer neuen Klemme gewährt. Die Preise der beiden Schellen liegen bei heftigen 119 Euro für die Supreme (Anfertigung auf Mass nach Kundenwunsch. Je nach Rahmengröße stufenlos von 31.8mm bis 38mm erhältlich) und 74,90 Euro für die 34.9mm Carbonice-Ausführung inklusive Aluminiumschraube (sieben verschiedene Farben) – auch hier werden auf Anfrage individuelle Größen angeboten.

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Ebenfalls aus Kohlefaser sind die Klemmen von Lotz Carbon und B-T-P. Beide Umwerferschellen sind nach einem ähnlichen Prinzip aufgebaut. Neben den Standard-Durchmessern gibt es beide Varianten auf Anfrage mit jedem beliebigen Rohr-Durchmesser, passend zum heimischen Rahmenmodell. Die Gewichte liegen hier ab 4.7 Gramm (34.9mm) für die Lotz-Klemme und rund 6 Gramm für die 38.8mm (Scott Scale) große Ausführung von Bernhard Langerbein. Preislich liegen beide Klemmen im Bereich von Carbonice. Julian Lotz verlangt 76 Euro für seine Klemme inkl. Aluminiumschraube und Unterlegscheibe. Bei Bernhard Langerbein kostet die Klemme „nur“ 69 Euro.