Tune Concorde 2008 im Test

Nach einem viertel Jahr nun unsere Eindrücke des neuen Concorde Modells von Tune. Zu Erinnnerung noch einmal die bisherigen Fakten: Bis zu dieser Saison wurde der Sattel von Becker Carbon hergestellt. Nun wird das Concorde Modell von einem italienischen Hersteller gefertigt, welcher schon länger in der Fahrradbranche tätig ist und in der Vergangenheit Rahmen für Fondriest herstellte.

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Neu ist der Einsatz von Vectran-Fasern als Verstärkung der Sattelschale und des Klemmbereichs, die damit die Aramid-Faser der alten Modelle ablöst. Zusätzlich kommt eine neue Art von Fasern zum Einsatz, die für eine erhöhte Bruchfestigkeit sorgen soll. Um welche Faser es sich genau handelt, bleibt ein Betriebsgeheimnis. Die Form der Satteldecke wurde weitestgehend beibehalten, nur die Spitze wurde weiter abgeflacht, um einen höheren Komfort zu erreichen.

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Der neue Concorde hat im Heckbereich zwei Löcher, was die Montage von einer Satteltasche ermöglicht – gleichzeitig noch ein paar Zehntel Gramm einspaart, wohl aber eher von den meisten Besitzern nicht genutzt wird.

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Die Montage auf der Sattelstütze lässt sich sehr leicht bewerkstelligen. Die Stege, bzw. Rails auf neudeutsch, sind maßhaltig gearbeitet.

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Trotz seiner 55 Gramm ist der Sattel für Fahrer bis maximal 85 kg zugelassen. Allerdings mit einer Beschränkung des Einsatzbereichs: Der Sattel ist nur für den Einsatz auf einem Rennrad zugelassen. Die Breite wird mit 120mm angegeben. Die komplette Länge von einem Ende zum anderen beträgt 262mm.

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Soviel Leichtigkeit hat seinen Preis. Der Tune Concorde schlägt mit 249 Euro zu Buche. Dafür kann die Verarbeitung als nahezu perfekt bezeichnet werden. Nur hier und da gibt es minimalste Lufteinschlüsse im Laminat.

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Zu Veranschaulichung das Größenverhaltnis zu einem alten ausrangierten Speedneedle von Jürgen Mikus, welcher in überarbeiteter Version ebenfalls weiterhin von Tune vertrieben wird.

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Deutlich ist die runde Form und die abgeflachte Spitze des Concorde im Vergleich zum Speedneedle zu erkennen. Trotzdem kommen gerade Fahrer, die schon die minimalistische Sattelfläche des Speedneedles als annähernd komfortabel empfanden, gut mit der Form des neuen Concorde zurecht.

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Abschliessend lässt sich eine merkliche Verbesserung des Komforts gegenüber des „alten“ Becker Carbon Modells feststellen. Durch die leicht angeflachte Nase des Sattels werden gerade die Belastungsspitzen bei längeren Ausfahrten um einiges gemildert. Trotzdem kämpft auch der Concorde mit dem Crux der Vollcarbonsättel ohne zusätzliche Polsterung. Gerade bei leichten Lycra-Stoffen tentiert man zum hin- und her rutschen mit „Positionsfindung“, wenn einem die waagerechte Sattelstellung nicht zusagt. Aber wie gesagt, damit haben alle Vollcarbonsättel zu kämpfen…

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